Samstag, 31. März 2012

Leben aufräumen.

Bis hierhin. Und nicht weiter. Jetzt wird aufgeräumt. Und zwar drastisch. Keine Zeit mehr verschwenden. Nicht mehr mit dem Mittelmaß zufrieden geben. Nie mehr das Wochenende über im Bett verkriechen. Nicht mehr denken: ab morgen... Nein heute ist der erste Tag meines restlichen Lebens. Heute fange ich an. Ab heute sag' ich nicht mehr ja zu Sachen die ich nicht will. Und nicht mehr nein aus Angst vor neunen Erfahrungen. Ab heute trau' ich mich etwas. Ich mache, das was mir gefällt und scheiß auf alles was die anderen über mich denken. Ab heute lass ich mir nichts mehr gefallen. Und ab heute werde ich beginnen die Sachen anzupacken die ich schon seit so langer Zeit möchte. Das Alte muss raus. Und das Neue wird zu gelassen. Keine falschen Freunde mehr, keine falschen Kompromisse und Versprechungen mehr. Nur noch das tun was mir gut tut. Auf meiner To-Do-List steht viel. Bis nach dem Sommer will ich alle Punkte abgeharkt haben. Weil verdammt man lebt nur einmal! 



Freitag, 30. März 2012

Ada liebt Adam. Liebt Adam Ada?

Weinend stand ich vor ihm, flehte ihn an, obwohl ich genau wusste wie sinnlos es war.   Er nahm mich fest in den Arm, sagte ich solle mich beruhigen. Küsste meine Tränen weg. Einen scheißdreck wollte ich mich beruhigen. Ich wollte einfach für immer in seinen Armen sein. "Wenn du mich wirklich liebst, dann bleib bei mir.", versuchte ich es  noch einmal. Doch es war hoffnungslos. Er würde gehen und nie wieder kommen. Der Gedanke war für mich unerträglich. "Ada, wir hatten diese Diskussion jetzt schon tausend mal und du weißt, dass es nicht anderes geht. Unsere gemeinsame Zeit werde ich niemals vergessen, diese wunderbaren Tage und Nächte mit dir, aber das weißt du hoffentlich auch." Seine Worte machten es nur noch schlimmer. Ich fing wieder heftiger an zu weinen. Wie ein kleines Kind, was nicht seinen Willen bekommt. Und im Grunde war es ja auch so. Ich blickte in seine wunderschönen dunklen Augen, sie sahen müde und traurig aus. Die letzten Minuten mit ihm und ich benahm mich schrecklich. "Ich muss jetzt wirklich los, meine Süße. Möchtest du mir noch was sagen?" Ich schüttelte stumm den Kopf. Nein ich wollte nichts mehr sagen. Alles war gesagt, was gesagt werden musste. "Ich aber",  sagte er schließlich. Er beugte sich zu mir runter und flüsterte mir ein letztes Mal: "Ich liebe dich" ins Ohr. Er küsste mich ein letztes Mal auf die Stirn und griff anschließend er nach der Türklinke um die Tür zu öffnen. Und dann ging er. Einfach so.  Ich sah ihm hinterher, bis er in der Dunkelheit verschwand. Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah. "Ich liebe dich auch, Adam", rief ich in die Dunkelheit, doch er hörte es vermutlich nicht mehr.
__
Zwei Monate ist es nun vorbei.  Und es wird besser. An manchen Tagen denk ich gar nicht mehr an ihn, an anderen Tagen genieße ich die Erinnerungen an ihn und lass sie mit Freude zu, dann gibt es Tage an denen ich mich Frage warum ich ihn eigentlich so liebe und an wieder anderen Tagen ist die Erinnerung unerträglich und ich würde mich am liebsten den ganzen Tag in meinem Bett verkriechen. Aber im Grunde weiß ich, dass ich ihn immer noch so sehr will, wie an dem Tag, an dem wir uns das erste mal sahen. "Du musst jemand anderes finden", sagte er mal zu mir. Das war natürlich das letzte was ich hören wollte. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich jemals eine Person finde, die mich annähernd so sehr verzaubert und fasziniert wie er. Eine Person die mich zum lachen, lernen und nachdenken bringt. Er hat mir Seiten am Leben gezeigt die ich vorher nicht kannte.Seiten an mir die ich bisher noch nicht kannte. Danke für alles, Adam.

Sonntag, 25. März 2012

Ma Cher(ie).

Ein Blick auf die Uhr, scheiße, schon wieder zu spät. Eilig laufen wir in den Tanzsaal. Das Licht ist schon aus, die Musik an. Wenig später finde ich mich in einer unbeholfenen Umarmung meines Tanzpartners wieder. Und dann geht es auch schon los. Mit gekonnten Bewegungen führt er mich durch den Saal. Das Tanzen ist wie schweben, ich vergesse alles um mich herum. Es gibt nur noch ihn, mich und die Musik.  Manchmal treffen sich unsere Blicke, ich lächle ihm zu, um anschließend verlegen wegzugucken. Man sieht ihm an, dass das Tanzen ihm unheimlich viel Spaß macht. Und ich bin Dankbar so einen guten Partner zu haben. Wobei es mir irgendwie leid tut, dass er statt dem blonden Engel, mich, die pummelige, ungeschickte Ada zur Tanzpartnerin bekommen hat.

 Der blonde Engel, wie ich sie manchmal insgeheim nenne, ist meine beste Freundin. Sie ist genau das, was sich wahrscheinlich jeder Junge zur Freundin wünscht und das, was jedes Mädchen bewundert. Sie ist schön, sehr schlank, hat blondes, wundervolles, langes Haar und blaue Augen. Sie ist intelligent, liebenswert und selbstbewusst. Ihre Eltern haben unheimlich viel Geld, ich glaube sie sind die wohlhabendsten Menschen die ich persönlich kenne. Niemand kann mir erzählen, dass sie nicht begehrenswert ist. Doch ich liebe sie nicht allein für diese Dinge.Selbstverständlich nicht. Ich liebe sie für ihre Ecken und Kanten. Für die Seiten, die die meisten an ihr nicht kennen. Ob ich sie bewundere? Oder beneide? Nein das tue ich nicht, denn dafür kenne ich sie und ihr Leben viel zu gut.  Als ich sie zum ersten Mal sah, war sie klein, pummelig, schüchtern und hatte eine 'Harry Potter' Brille auf der Nase, welche sie unheimlich schick fand, was sie mir später sagte. Sie war so unscheinbar, dass ich sie früher nicht einmal richtig wahrnahm. Auf einem Elternabend in der fünften Klasse saßen unsere Eltern zufällig nebeneinander. Ihre Mutter sprach meinem Vater an und sagte ihm, dass ihre Tochter, Cher, mich total bewundere und von mir schwärme, aber sich nicht trauen würde mich anzusprechen. Mein Vater erzählte mir das. Da ich ein sehr kontaktfreudiges Kind war und immer auf der Suche nach neuen Freunden, setzte ich mich am nächsten Tag in Kunst neben ihr: "Du malst wunderschön", sagte ich zu ihr und meinte es auch wirklich so. Schüchtern bedankte sie sich. An diesem Nachmittag war ich zum ersten Mal bei Cher zu Hause. 

Freitag, 23. März 2012

Ich bin Leben, das leben will...

Ich sitze auf meinem Fahrrad und ich genieße die wundervolle frühlings Sonne während ich auf dem Weg nach Hause bin. Auf einmal rieche ich es, das erste Mal in diesem Jahr. Der Geruch von gegrilltem Fleisch. 
Und mir wird schlecht. 



Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das Leben will.
Albert Schweitzer

Mittwoch, 21. März 2012

Frühlingsgefühle? Fehlanzeige.

Die Sonne lacht mir entgegen als ich aus dem Zug steige. Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft. Suchend schweifen meine Blicke über den kleinen Bahnhof. Ich sehe eine Mutter mit einem schreienden Kind, ein altes Ehepaar, eine Gruppe von lachenden Jugendlichen. Und dann endlich sehe ich Laslo, wartend steht er vor dem Bahnhofgebäude. Mit zügigen Schritten gehe ich auf ihn zu. Flüchtig umarmen wir uns. Er ist ein ganzes Stück kleiner als ich, aber das macht nichts. Wenig später sitzen wir auch schon nebeneinander in seinem Auto. Wir reden, scherzen und lachen während der Fahrt. Verstehen uns wie immer ausgezeichnet. Die Sonne blendet mich, ich klappe den Sonnenschutz runter, erschrecke als ich mein Spiegelbild sehe und  klappe den Sonnenschutz schnell wieder hoch. Fragend sieht er mich an. ''Ach ich brauch das doch nicht'',murmle ich vor mich hin. Bin mir noch nicht einmal sicher ob er es überhaupt hört. Sein Fahrstil ist schrecklich, viel zu schnell, mir wird schlecht. Ich beschwere mich, doch er lacht nur. Endlich biegen wir in die Straße ab, in der er wohnt. Schöne Gegend mit schicken Häusern und gepflegten Vorgärten. Dicke Autos stehen vor den Garagen. Wir steigen aus, er schließt die Tür auf. Drinnen verschwindet er direkt in die Küche, um uns was zu Essen zu machen. Unschlüssig stehe ich im Wohnzimmer. "Du kannst dich auch setzten", ruft er mir zu. Doch ich laufe zum Fenster, draußen im Garten springt ein Hund umher. Hunde, ich mag Hunde nicht. Hunde beißen, machen Dreck und Lärm. Früher habe ich Hunde geliebt, früher hatte ich selbst einen. Plötzlich steht Laslo neben mir und reißt mich aus meinen Gedanken. "Ist das euer Hund?" ,frage ich. "Ja, das ist Emiliy", antwortet er mir. Emily, was für ein scheiß Name für einen Hund, denke ich. Das Essen ist fertig. Nudeln mit Ketchup. Sehr kreativ. Nachdem unser Hunger gestillt ist liegen wir  nebeneinander auf seiner Couch. Seine Hände streicheln langsam und vorsichtig über meinen Bauch. Ich genieße es. Als ich mein Gesicht zu ihm wende treffen sich unsere Lippen. Er küsst mich, erst zart und dann fordernder. Doch wir wissen beide, dass wir die falsche Person küssen...

Dienstag, 20. März 2012

Durchschnittlich

Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich ein durchschnittlich hübsches Mädchen. Sie ist blass, sie hat große, graue Augen, ein zu rundes Gesicht, einen zu verkniffenden Mund, eine zu hohe Stirn. Sie trägt ihr Haar mittellang und braun gefärbt.   Das Make-up ist nicht besonders aufwendig, eben schnell ohne viel Zeitaufwand aufgetragen. Sie ist nicht schön. Aber auch nicht hässlich. Durchschnittlich eben. Sie ist nicht dick, aber auch nicht besonders dünn oder schlank. Ihr Körper kann sich sehen lassen. Er ist nichts außergewöhnliches, aber auch nichts was man verstecken müsste. Durchschnittlich. Das Mädchen aus dem Spiegel hat einen Notendurchschnitt von 1,5. Ihre Lehrer bezeichnen das als 'Hervorragende Leistung' Die Eltern sind stolz.  Sie selbst weiß jedoch, dass sie die wenigsten Einsen verdient hat. Sie ist nicht zufrieden mit dem Zeugnis.  Nein überaus Intelligent ist sie auch nicht. Eher auch hier nur der Durchschnitt. Denn viel zu oft fühlt Ada sich einfach dumm und zu unwissend. Das Mädchen mit den großen grauen Augen ist keineswegs unbeliebt. Jedoch kann man sie sicher auch nicht als beliebt bezeichnen. Ada ist nichts besonderes. Sie ist nichts besseres aber auch nichts schlechteres... Ada ist eben einfach nur Ada.