Donnerstag, 14. Juni 2012

Und es ist wieder da.


 Einen Monat ist es jetzt her. Einen Monat, seit dem ich das letzte Mal bei Laslo war und am selben Tag die erste Nacht mit ihm verbracht habe. Ich habe es geschafft Gefühle zugelassen. Schöne Gefühle, komische Gefühle.In dem letzten Monat habe ich wunderschöne Stunden, Tage und Nächte mit im verbracht. Ich war glücklich. Viel zu glücklich. Und verliebt. Viel zu sehr verliebt.
Einen Jungen, an dessen Schulter man sich immer anlehnen kann. Einen, der immer für dich da ist und dich sturzbetrunken nach Hause trägt. Einen, der dir die hohen Schuhe auszieht und dir seine flachen Schuhe anzieht. Ein Junge der dir das Gefühl gibt, das wichtigste Mädchen der Welt zu sein. Einer, der nur dich ganz allein küssen will und solange wach bleibt bist du eingeschlafen bist. Der dich nach dem Aufwachen  als wunderschön bezeichnet. Einer, der dich schon vermisst bevor zu gegangen bist.

So einen habe ich gefunden. Und vermutlich habe ich es noch nicht einmal verdient. Denn trotzdem schlich es sich wieder ein. Tränen, Selbstzweifel, Lügen und noch mehr Tränen.

Langsam drehe ich mich von ihm weg. Diese kleine unzufriedene Stimme in meinem Kopf wird immer lauter. Ich will sie ignorieren aber es gelingt mir nicht. Wieso regt mich diese Kleinigkeit so sehr auf? . "Ada, was hast du? Sprich doch bitte mit mir!" - Er ist besorgt, er weiß nicht was auf einmal los ist. Ich weiß es selbst nicht. Ich kann ihn nicht ansehen, ich kann nicht sprechen. Und selbst wenn ich sprechen könnte, ich hätte nichts zu sagen. Ich merke wie die Tränen kommen, kann es nicht verhindern. Will es nicht verhindern. Er dreht mich zu sich. Seine großen, braunen Augen sehen besorgt aus, als er merkt, dass ich weine. Langsam wird er nervös, ich merke, dass er nicht weiß was er tun soll und dass er von der Situation vollkommen überfordert ist. "Hör bitte auf zu weinen und sieh mich an! Hab ich was falsch gemacht?"  War da etwas Wut in seiner Stimme? Er nimmt mich in den Arm. Ganz fest. Und ich weine heftiger.

Samstag, 12. Mai 2012

Falsch.

"Wenn du weiter so rumjammerst und noch einmal 'Moah' sagst, passiert das", sagt er und küsst mich. Ich bin völlig perplex, obwohl ich mit einem Kuss gerechnet hatte. Es ist ein flüchtiger Kuss, welcher ein schnelles Ende findet. Schweigend laufen wir weiter durch die Innenstadt. Die Schaufenster der Läden sind beleuchtet, ab und an kommen uns feier wütige Menschen entgegen. Es ist kalt. Ich habe seine Jacke an, die mir natürlich viel zu groß ist. Plötzlich entfährt mir ein weiteres "Moah"  und  ich bin selbst von mir überrascht, dass ich es soeben gesagt habe. Abrupt bleibt er stehen,dreht sich zu mir nimmt mich in den Arm und wir küssen uns lange. Ich genieße den Moment und kann trotzdem nicht fassen was ich da gerade eben tue. Werde ich einen weiteren netten Jungen enttäuschen, weil ich mir einfach nie über meine Gefühle im klaren bin, weil ich so egoistisch bin, weil ich so herzlos bin und nicht lieben kann? Irgendwie kann ich diese Gedanken schnell wieder verdrängen. Nach einer kleinen Ewigkeit laufen wir weiter Richtung Hauptbahnhof. Komische Gestalten laufen um diese Uhrzeit dort rum. Ständig schnorrt uns irgendwer an. Aber in seinen Armen fühle ich mich sicher. Endlich sind wir am Gleis, Gleis sieben. Zehn Minuten haben wir noch bis mein Zug kommt. Wir setzten uns auf eine Bank. Ich kuschel mich an ihn. Mir ist kalt und ich bin müde. Er küsst mich wieder. Eine Durchsage, mein Zug hat Verspätung. Trotz der Kälte und meiner Müdigkeit freue ich mich darüber weitere zehn Minuten mit ihm verbringen zu können. Doch dann kommt die Frage, die Frage auf die ich gewartet habe.  "Was ist nun mit uns? Ist das einfach nur so, oder ist das mehr?"- "Ich weiß es nicht." ,antworte ich, es ist die Wahrheit. Ich weiß es nicht. Werde ich ihn je so lieben wie ich Adam lieb(t)e? Werde ich treu sein können? Werde ich damit klar kommen nicht mehr frei zu sein? Oder werde ich ihn bloß enttäuschen. "Bitte spiel nicht mit mir", sagt er. "Natürlich nicht." erwidere ich, dabei habe ich so große Angst, Angst davor, dass ich genau das tun werde. Eine weitere Durchsage. Mein Zug fällt aus. Es war der letzte. "Du könntest bei mir schlafen", bietet er mir an. Nach kurzem überlegen und zögern sage ich zu. Wir laufen zu ihm. Es geht ganz schnell, unterwegs küssen, unterhalten, lachen und rauchen wir. Dann sind wir da. Ich war noch nie bei ihm. Irgendwie hätte ich erwartet, dass er in einem schicken Einfamilienhaus wohnt. Doch es ist nicht so, es ist ein Mietshaus. Wir betreten das Treppenhaus und ich stelle insgeheim fest, dass ich schöner wohne. In der zweiten Etage schließt er die Tür auf. Wir betreten die Wohnung. Ich fühle mich etwas unwohl. Es ist zu klein, zu eng, zu lieblos und geschmacklos eingerichtet und dazu unordentlich. Er führt mich in sein Zimmer. Es ist ebenfalls klein und etwas unordentlich. Irgendwie finde ich diesen Raum bedrückend. Wir ziehen uns um, ich bekomme ein Tshirt von ihm. Dann kuscheln wir uns in sein Bett. Wir küssen uns, wieder und wieder. Aber ich kann mich einfach nicht entspannen. Mich stört etwas. Mich stört diese Enge, Unordnung und die Größe des Raumes. Und es stört mich, dass ich so eklig oberflächlich bin, dass es mich solche Dinge stören. Bis vor fünf Monaten haben wir schließlich auch noch in einer kleineren Wohnung gewohnt. Wie schnell man sich an ein großes Haus, mit großen, schönen Räumen gewöhnen kann, stelle ich fest. Und irgendwann schlafen wir ein.

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63 kg. 3kg in einer Woche. Bin ich gut oder gut ;)? 

Sonntag, 6. Mai 2012

Aha.

Die Sonne scheint. Es ist warm. Schon um die Uhrzeit. Es ist Freitag. Das Wochenende ist  nicht mehr fern. Ich sollte gut gelaunt sein. Aber ich bin es nicht. Das Wetter passt nicht zu meiner Stimmung. Es sollte stürmen, donnern und blitzen. Genau wie in meinem Inneren. Ich stehe am Tor meiner Schule. Warte auf meine Freunde, die aus einer anderen Richtung als ich kommen. Natürlich. Ich stehe erst ein paar Sekunden da. Aber es kommt mir vor wie eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich auf mich zugelaufen kommen. Sie begrüßen mich. Ich war die letzten zwei Tage nicht da. Keiner fragt was war, wie es mir geht. Wir betreten das Schulgebäude. Ich laufe anteillos hinter den anderen her. Na toll, wofür hab ich überhaupt gewartet. Ich bin den Tränen nah. Mal wieder. Viel zu oft in letzter Zeit. In der Mensa treffe ich Ron. Er begrüßt mich. Wir haben nie viel miteinander zu tun gehabt. Zwischendurch ein paar Sätze gewechselt. "Du warst die letzten zwei Tage nicht da." stellt er fest. "Ja" -"Was war los, warst du krank, du siehst schlecht aus, geht's dir gut?" -Nein verdammt mir gehts scheiße! "Ja mir geht es nicht so gut. Nicht nur körperlich"- "Was ist denn los?"- "Ich weiß es nicht." Ich bin den Tränen noch näher. Wie kann es nur sein, dass ein 'Fremder' das sieht, wozu meine Freunde zu blind sind. "Darf ich dich in den Arm nehmen?" fragt er. Und dann umarmt er mich. Einfach so. Und ich weine. Und er drückt mich fester an sich. 

Donnerstag, 3. Mai 2012

Sechzehn.

Sechzehn Kilo. Sechzehn verdammte Kilo hab ich abgenommen. Und dann hab ich aufgegeben. Einfach so. Ich habe meine Mutter gebeten die Waage zu verstecken, damit ich mir keinen Druck mehr mache, damit ich kein schlechtes Gewissen mehr habe wenn ich zunehme.Ich habe aufgehört Kalorien zu zählen und das ganze eklige Essen in mich reingestopft. Nicht mehr drüber nachgedacht. Dabei hätten nur noch vier kg bis zu meinem Wunschgewicht gefehlt. Vier mickrige Kilos.  Meine Lieblingshose wurde wieder zu eng. Ich weiß noch wie sie in mein Hüften gedrückt hat, als ich sie das letzte Mal an hatte. Wie sehr es geschmerzt hat. Aber das war die gerechte Strafe. Und ich habe trotzdem weiter gegessen. Gestern sah ich mich im Spiegel an. Und ich habe mein altes, fettes ich wieder gesehen. Ich habe geweint. Und weiter gefressen. Bis mir schlecht war. Als ich heute morgen aufstand habe ich die Waage gesucht. Verzweifelt bin ich durch das Haus gerannt. Von Keller bis  zum Dachboden alles auf dem Kopf gestellt. Und tatsächlich hab ich sie gefunden. Die Waage. Endlich. Nach Monaten ist sie wieder da. Meine größte Feindin aber gleichzeitig auch meine beste Freundin. Ich zögerte keinen Moment mich drauf zu stellen. Und dann sah ich sie. Die roten Zahlen. Nach Monaten endlich wieder. Und acht(!) Kilo mehr. Scheiße.Ich kann es nicht fassen. Wie konnte das passieren. Mir wurde ganz heiß. Und schlecht. Ich musste mich setzten.Ich kann fast wieder von vorne anfangen. Es war alles umsonst. Aber diesmal, diesmal schaffe ich es durchzuhalten. Bis zum Sommer ist nicht mehr viel Zeit. Und nach dem Sommer fängt mein neues Leben an. In der anderen Stadt. Auf der anderen Schule. Bis dahin will ich dünn sein. Endlich dünn. Und ich weiß, dass ich es wieder schaffen kann.

NEIN! Das hier soll kein weiterer Blog werden auf dem nur das Abnehmen bzw. Pro Ana im Mittelpunkt steht.
Ich weiß, dass ich auf ungesunde Weise abnehmen werde. So wie ich es auch früher tat. Aber ich weiß wann Schluss ist. Wann ich aufhören muss. Ganz bestimmt.
Heute starte ich. Bei fetten 66kg.



Sonntag, 29. April 2012

Misanthrop

Sie nerven mich. Sie nerven mich alle. Na ja fast alle. Sie pflegen eine Ignoranz gegenüber allen. Scheiß auf die Umwelt, hier kommt der Mensch! Und ich bin kein bisschen besser als alle anderen. Das Leben zieht im Moment einfach nur noch an mir vorbei. Es scheint so als wär ich einfach nur noch Zuschauer meines eigenen Lebens. Ich tue Dinge die ich eigentlich nicht will. Ich verschwende meine Zeit mit Menschen und Aktivitäten dir mir eigentlich nicht gefallen. In irgendeiner Weise ist mir aber auch alles egal. Scheiß auf die Gesundheit, ich rauche! Scheiß auf das was andere von mir denken, ich bin einfach unfreundlich! Scheiß darauf was die Schule macht, ich komm sowieso schon irgendwie durch! ! Total egal, dass ich nur 3 Stunden geschlafen hab, schlafe ich halt in der Schule weiter!Scheiß darauf, dass ich mich bei dem netten Typen nicht mehr gemeldet hab, es kommt sowieso noch ein besserer - Und dann, wenn ich früher von einer Party gegangen bin, weil ich die Menschen, mit denen ich schon so viele schöne Stunden zusammen verbracht habe nicht mehr ertragen kann, und einsam an meiner ekeligen Kippe ziehe, denke ich an ihn. Dann denke ich daran, dass er es hassen würde, wenn er wüsste, dass ich rauche. Dass er es hassen würde, dass mir die Schule egal ist. Und ich denke daran, dass ich ihn einfach brauche. Und auch, dass ich ihn immer noch will, selbst das würde ihm nicht gefallen. Irgendwie kann ich den Zustand in dem ich mich zur Zeit befinde nicht genau beschreiben. Aber ich hoffe ich wach bald wieder daraus auf.

Freitag, 20. April 2012

Sichtbar

Die Musik ist laut. Der Bass dröhnt in meinen Ohren. In der Hand habe ich eine scheiß Kippe. Überall um mich rum sehe ich bekannte Gesichter. Ich tanze, tanze und tanze. Meine Füße schmerzen wahnsinnig, aber das ist egal. Die roten High Heels sind es einfach Wert. Ich bin nicht mehr ganz klar. Hab ein wenig zu viel getrunken. Aber das ist auch egal.  Es fühlt sich einfach so gut an. Ich muss an nichts denken. Die Schule scheint ganz weit weg. Genau wie die Probleme, meine Mutter, meine Schwester. Alles in weiter Ferne. So unwirklich. Irreal. Ich fühle mich frei. Ich bin glücklich. Und ich gehöre dazu. Zu den Anderen. Die Anderen, die vor einem Jahr vermutlich noch nicht mal meinen Namen kannten. Vielleicht gehöre ich nur wegen Cher dazu. Jeder will mit ihr befreundet sein und alle sind zu ihrer besten Freundin nett. Aber ich hoffe es ist meinetwegen. Früher gehörten wir nicht dazu. Cher und ich. Nein, die Anderen haben uns nie gehasst. Wir waren denen einfach gleichgültig. Wir waren unsichtbar. Die haben uns keine Beachtung geschenkt.  Ich bin mir nicht sicher ob mir dieser Zustand besser gefallen hat, als der jetzige. Denn wenn man bekannter ist wird über einen geredet. Meistens schlecht. Cher ist heute nicht da. Sie ist noch zu jung für die Disco. Ich bemerke, dass Damian hinter mir tanzt. Ich kenne ihn seit ich drei Jahre alt war. Selbst für ihn war ich immer unsichtbar. Heute scheinbar nicht mehr. Zieht man einmal ein enges, kurzes, schwarzes Kleid mit hohen Schuhen an wird man direkt beachtet. Damian sieht gut aus. Viel zu gut. Vielleicht schwärmte ich schon immer ein klein wenig für ihn. Irgendwie finden seine Hände den Weg zu meinen Hüften. Er ist auf einmal so nah. Wir tanzen. Früher wär mein Herz stehen geblieben aber heute, heute ist es anders. Es ist mir gleichgültig ob er mit mir tanzt oder nicht. Er fragt mich ob ich was trinken will. Er gibt mir was aus. Wir reden über irgendwelche unwichtigen Dinge, die ich morgen sowieso nicht mehr weiß.  Auf den Weg zurück zu den anderen verlieren wir uns. Ich sehe wie ein paar meiner neuen Freunde in der Mitte, auf einem Podest tanzen. Keine drei Sekunden später hält mir einer von ihnen auch schon die Hand hin um mich auch nach oben zu ziehen. Natürlich greife ich zu. Und schon bin ich oben. Ich weiß nicht genau, ob ich im nüchternen Zustand zu schüchtern zu so etwas wär. Vermutlich. Egal. Es macht Spaß. Irgendwann ist es halb fünf. Wir brechen auf. Die anderen bringen mich noch zum Taxi. Es wird sich umarmt. Und ich gehöre dazu. 

Montag, 16. April 2012

Der Wecker zeigt zwei Uhr an. Ich kann nicht schlafen, wie immer in der Nacht vor dem ersten Schultag nach den Ferien. Von Müdigkeit keine Spur. Seit Stunden wälze ich mich nun schon in meinem Bett hin und her.  Denke über Gott und die Welt nach. Und am allermeisten über Sachen, an die ich gar nicht denken mag. Natürlich, denn so ist es immer wenn man nicht einschlafen kann. Das plötzliche vibrieren meines Handys am Arm lässt mich aufschrecken. Welcher Depp ruft mich bitte um die Uhrzeit an?! Ich schaue auf das Display, kenne die Nummer nicht. Verdammt. Dran gehen oder nicht. Es könnte der Typ aus der Disco sein, dem ich dank seiner Überredungskunst schließlich doch noch meine Nummer überlassen habe. Ich drücke auf den grünen Hörer. Ich hab ja sowieso nichts besseres zu tun. "Hey Kleine, kennst du mich noch?" ,höre ich eine sehr vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung. Freude kommt in mir auf, trotz all dem was vorgefallen war. "Klar", antworte ich schnell. "Dann sag meinen Namen", fordert er. "Javier", flüstere ich in mein Handy. Javier, viel zu lange habe ich diesen Namen nicht mehr laut ausgesprochen, viel zu lange war er nicht mehr Teil meines Lebens. "Ada, ich hab scheiße gebaut", fängt er an plötzlich an, "Es tut mir so unglaublich leid, alles was vorgefallen ist, es tut mir leid, dass ich so ein Idiot war, dass ich elf beschissene Monate fast nichts von mir hören gelassen hab. Dass ich dich im Stich gelassen habe, nicht für dich da war und das nur wegen diesem Mädchen. Ich hasse mich selbst dafür, dass ich dich und mich, uns ihretwegen verloren hab. Bitte verzeih mir." Das kam unterwartet. Ich freue mich über seine Worte. Und ich kann einfach nicht anders als ihm zu verzeihen. Obwohl ich immer noch sauer bin, obwohl ich eigentlich nie wieder mit ihm sprechen wollte. Aber wem soll man sonst vergeben, wenn nicht Freunden? Jeder Freund hat eine zweite Chance verdient.  So erzählt er mir von der Welt, in welcher er die letzten elf Monate verbracht hat, in einer Welt in der es als normal erachtet wird wenn man täglich Drogen konsumiert, wo Eltern nicht arbeiten, wo die Kinder keine Perspektiven haben.Eine Welt voller Brutalität und Gewalt, wo es ganz selbstverständlich ist, dass die Polizei wöchentlich vorbeischaut. Und er erzählt mir von ihr. Sie, in die er sich halsüberkopf verliebte. Für die er alles stehen und liegen ließ. Sie, die in dieser schrecklichen Welt aufwuchs. Sie, die so schrecklich eifersüchtig auf mich war, mich gehasst hat oder und es vermutlich immer noch tut. Er erzählt mir, dass er froh ist daraus zu sein, dass er gemerkt hat, dass er sie nicht verändern kann, dass sie gar kein anderes Leben will. Stunden vergehen, es wird drei Uhr, vier Uhr, und wir reden und reden. Wie früher, über alles. Ich erzähle ihm wie es mir die letzten Monate erging. Ich sage ihm, wie froh ich bin endlich meinen alten Javier zurück zu haben.  Er bringt mich genauso viel wie früher zum lachen. Und allgemein verstehen wir uns so, wie als hätte es die vielen Monate Funkstille zwischen uns niemals gegeben. Ich und wahrscheinlich auch er, haben vergessen wie gut wir einander tun. Jetzt erst merke ich, wie sehr er mir fehlte. Die Stunden verstreichen weiter, bis es schließlich Zeit zum Aufstehen für beide von uns ist. Er verabschiedet sich mit den Worten:"Ada du hast dich verändert. Deine Stimme klingt reifer, du bist selbstbewusster, schlagfertiger. Schlaf gut meine Kleine" Und alles ist wieder so wie vor einem Jahr. Jeden Falls fast alles.